Am 8. November 23 hat das Samurai Museum Berlin ein volles Haus erlebt: Ueda Sôkei, in 16. Generation das derzeitige Oberhaupt der Ueda Sôko Teeschule Hiroshima, hatte einen Vortrag zur Geschichte der Ueda Sôko Tradition angekündigt. Dabei ist der japanische Text den versammelten Gästen zusammen mit einer parallel ablaufenden Übersetzung ins Deutsche vorgetragen worden.
Mittelpunkt der Darlegungen war die Wiederbelebung der typischen Teehaus-Architektur der Samurai, wie sie in jüngster Vergangenheit in Hiroshima vollzogen worden ist und durch die Schenkung eines spezifischen Teeraumes an die Stadt annover nunmehr auch in Deutschland bekannt gemacht wird.
Die Ueda Sôko Teeschule versteht sich als Vertreterin des bukecha, des ‚Teewegs der Krieger‘. In seinem Vortrag in Berlin hat der Großmeister zusätzlich die Formulierung ‚サムライと茶の文化 - samurai to cha no bunka‘, ‚Samurai und Teekultur ‘, gewählt, die den historischen Sachverhalt angemessener wiedergibt. Denn das, was sich als der Teeweg der Samurai herausgebildet hat, ist erst mit dem Beginn des Tokugawa-Shôgunats möglich geworden, als es keine militärischen Auseinandersetzungen zwischen einzelnen Feudalherren mehr gegeben und ganz Japan für 250 Jahre die Friedensherrschaft des Tokugawa- Clans erlebt hat. Der Stand der Samurai blieb zwar für die samte Edo-Zeit erhalten, aber dessen Vertreter waren keine Krieger mehr, sondern eher hochrangige Verwaltungsbeamte, betraut mit dem wirtschaftlichen Wohlergehen und der kulturellen Blüte der ihnen unterstellten Territorien.
Hier können Sie den deutschen Text des Vortrags nachlesen.
© Samurai Museum Berlin, Foto: C. Tews