上田主水正重安 (宗箇)
1. Ueda Mondo no Kami Shigeyasu (Sôko)
Begründer der in Hiroshima ansässigen Ueda-Familie und Begründer des Ueda Sôko-Teeweges. Von Shun’oku Sôen (dem 111. Abt des Daitokuji) bekam der den buddhistischen Namen Chikuin 竹隠 verliehen. Er starb am 1. Mai 1650 mit 88 Jahren.
上田備前守重政
2. Ueda Bizen no Kami Shigemasa
Geboren 1607 in der Burgstadt Wakayama in der Provinz Kishu. Nachdem sein älterer Bruder Shigehide einberufen wurde, um dem Tokugawa-Shogunat zu dienen, wurde Shigemasa das 2. Oberhaupt der Ueda Familie. 1637–1638 kämpfte er während des Shimabara-Amakusa-Aufstandes für das Shôgunat. Den Teeweg hat er direkt von seinem Vater Sôko gelernt. Viele der von ihm gefertigten Teegeräte wie Hanaire (Vasen), Chashaku (Teelöffel) und andere Stücke sind bis heute im Besitz der Ueda Familie. Er starb am 10. April 1650 im Alter von 44 Jahren.
上田主水助重次
3. Ueda Mondo no Suke Shigetsugu
Shigemasas Sohn. Sein Name in jungen Jahren war Satarô, genau wie bei Sôko. Als 1650 sowohl sein Vater Shigemasa als auch sein Großvater Sôko nacheinander starben, folgte er im Alter von 20 Jahren als Oberhaupt der Ueda-Familie. Er verbrachte ein äußerst beschäftigtes Leben, da sein offizielles Amt ihn immer wieder nach Edô und Kyôto führte. Am 5. Juni 1689 starb er mit 60 Jahren.
上田主水重羽
4. Ueda Mondo Shigenobu
Shigetsugus Sohn. Er war zuerst unter dem Namen Shigeyuki bekannt, dann Shigenori und wechselte später zu dem Namen Shigenobu. In seinen Diensten standen Nomura Ensai (der 2. Nomura Chaji Azukari), der von Sôko die höchste Unterweisung (kaiden皆伝) erhalten hatte, und Nakamura Chigen, (die 1. Generation der Nakamura Chaji Azukari). Shigenobu hatte ein umfassendes Verständnis vom Teeweg; viele Teegeräte, wie z.B. Hanaire (Vasen) und Chashaku (Teelöffel) stammen aus seiner Hand. Besonders in der Herstellung von Keramiken war er sehr talentiert, wie z.B. bei einem bis in die heutige Zeit in der Ueda Schule weitergegebenen Okimono (Schmuckgegenstand für die Tokonoma) in Form eines Löwen, einem Mizusashi und Teeschalen, etc., die von den Tee-Kennern unter den Daimyô der Genroku-Ära sehr geschätzt wurden und von denen sich auch viele Stücke im Besitz von Teeliebhabern befanden. Später nahm er den Namen Sawamizu an. Shigenobu verband unter anderem eine Freundschaft mit dem für das Verwaltungsgebiet zuständigen konfuzianischen Gelehrten Yamana Ungan Yoshikata. Er starb am 8. April 1724 im Alter von 63.
上田主水義行
5. Ueda Mondo Yoshiyuki
Sein Name in jungen Jahren war Neyoshi. Er war der 8. Sohn des 6. Asano-Daimyô Asano Tsunanaga. Da Shigenobus Sohn verstarb, wurde Yoshiyuki 1709 aus dem Asano-Clan in die Ueda-Familie adoptiert. Zunächst arbeitete er unter den Titeln Kazue und Mototaka, wechselte dann 1717 zum Namen Bizen Shigeyuki und später zu Yoshiyuki. Im Juni 1724 folgte er auf Shigenobu als Familienoberhaupt und erhielt im Januar des darauffolgenden Jahres (1725) den Titel Mondo. Am 14. Dezember desselben Jahres verstarb er.
上田主水義従
6. Ueda Mondo Yoshiyori
Illegitimer Sohn von Shigenobu, der zunächst Yasuhito hieß. Er wurde geboren, nachdem Yoshiyuki (5. Generation) in die Ueda-Familie adoptiert wurde. Auf Befehl seines Dienstherrn wurde er zu Yoshiyukis legitimen Sohn und trat im Februar 1726 seinen Platz als Oberhaupt der Ueda-Familie ein. 1731 erreichte er die Volljährigkeit und bekam den Titel Mondo verliehen. Er restaurierte den seit 100 Jahren bestehenden Wafûdô-Komplex. Der japanische konfuzianische Gelehrte Gion Nankai zählte zu seinem Bekanntenkreis. Am 14. Oktober 1736 starb Yoshiyori im Alter von nur 22 Jahren.
上田主水義敷
7. Ueda Mondo Yoshinobu
Er war der 11. Sohn des 6. Asano-Daimyô Asano Tsunanaga und damit der jüngere Bruder der 5. Ueda-Generation Yoshiyuki. Sein Name in jungen Jahren war Tominojô und dann Noritaka. Später bekam er die Titel Gyôbu und Shume. 1736 wurde er von Yoshiyori adoptiert und noch im Dezember desselben Jahres zum Oberhaupt der Ueda-Familie, wobei er seinen Namen in Yoshinobu änderte. Am 25. Oktober 1752 starb er mit 52 Jahren.
上田民部義珍
8. Ueda Minbu Yoshitaka
Er war der 3. Sohn von Ueda Noto no Kami Yoshimasa (aus dem Edô-Zweig der Ueda-Familie). Zuerst nannte man ihn Gontarô. 1752 wurde er in die Ueda Familie adoptiert und im Dezember desselben Jahres zum Oberhaupt ernannt. Er verstarb 1755 mit nur 19 Jahren.
上田主水安虎
9. Ueda Mondo Yasutora
Jüngster Sohn von Matsudaira Kunai Shōsuke Nagakata aus dem Aoyama Naishô-Zweig der Asano Familie. Er wurde zuerst Yujûrô genannt. Im Dezember 1755 wurde er als Nachfolger Yoshitakas in die Ueda Familie adoptiert und nahm den Titel Mondo an. In diesen Jahren gründete Yasutora als Wegbereiter eines neuen Erziehungssystems im Hauptsitz der Ueda Familie auf dem Gelände der Burg von Hiroshima eine der sogenannten Han-Schulen (Hankō), in denen bis zum Beginn der Meiji-Zeit die Kinder der Daimyôs und ihrer Gefolgsleute unterrichtet wurden (zunächst vor allem im Konfuzianismus und Samurai-Etikette, im späteren Verlauf der Edô-Zeit auch in Naturwissenschaften). Yasutora war ein begabter Maler, wie sein Bild „Studie eines Falken“ zeigt, dass sich nach wie vor im Besitz der Ueda Familie befindet. Er starb am 25. Mai 1802 im Alter von 59 Jahren.
上田主水安世 (慎斎)
10. Ueda Mondo Yasutsugu (Shinsai)
Zweiter Sohn von Motouma, der aus dem Aoyama Naishô-Zweig des Asano-Clans in die Nakane-Familie eingetreten war. Sein Name in jungen Jahren war zunächst Ikkusaburô. Im Alter von 12 Jahren wurde er von Yasutora (9. Ueda-Generation) in die Ueda-Familie adoptiert. 1788 ging er nach Edô und nahm nach seiner Rückkehr nach Hiroshima die Titel Bizen, Shima und außerdem Mondo an. Wie Yasutora vor ihm besaß auch Yasutsugu ein großes Interesse an Literatur. Er trug den Namen Shinsai und hatte Freude daran, seine Gefolgsleute zu versammeln, um an den Tagen im Kalender, die für die Schönheit der Natur und den Wechsel der Jahreszeiten charakteristisch sind, Gedichte vorzutragen. Seine von ihm favorisierten Vasen, Teelöffel und Kalligraphien sind nach wie vor im Besitz der Ueda Familie. Yasutsugu starb am 4. November 1820 im Alter von 44 Jahren.
上田主水安節 (松濤)
11. Ueda Mondo Yasutoki (Shôtô)
Sein Name war zunächst Yasusada. Er war der jüngere Bruder von Asano Kazue. 1821 wurde er in die Ueda Familie adoptieret und zum 11. Oberhaupt ernannt. So wie auch sein Vorgänger Yasutsugu pflegte er freundschaftlichen Umgang mit den drei Rai-Brüdern Shunsui, Shunpu und Kyôhei (konfuzianische Gelehrte, die ein großes literarisches Talent besaßen und viele Gedichte hinterlassen haben). Yasutoki lud Chiho Taira aus Seto ein, um mit ihm Oniwayaki-Keramik (Keramik, welche die Daimyôs auf dem Gebiet ihrer eigenen Schlösser produzierten) herzustellen, und nahm den buddhistischen Namen Shôtô an. Er hatte ein umfassendes Verständnis von Chanoyu und hinterließ viele hervorragende Teegeräte, wie z.B. Chashaku oder schwarze Raku Schalen aus der Oniwayaki-Produktion. Auch als exzellenter Kalligraph war er bekannt. Yasutoki starb am 1. Juli 1856 im Alter von 50 Jahren.
上田主水安敦 (譲翁)
12. Ueda Mondo Yasuatsu (Jôô)
Er wurde zwar von Yasutoki (11. Generation) adoptiert, war aber ein leiblicher Sohn von Yasutsugu (10. Generation). Sein Name in jungen Jahren war zunächst Junnosuke, dann Shimanobu und später Umanoshin bis er den Namen Naiki erhielt. In den politisch chaotischen Zeiten am Ende der Edô-Periode war er als Haushofmeister des Asano-Clans für das Gebiet des heutigen Hiroshima zuständig. Er führte den Hiroshima-Clan gegen den Chôshu-Aufstand an (mit dem das Tokugawa-Shogunat endete) und musste wegen der vielfältigen Staatsangelegenheiten immer wieder zwischen Hiroshima und Kyôto hin und her reisen. Nach der Meiji-Reform (bei der das alte Feudalsystem der Han abgeschafft wurde), gab er den Anstoß, dass im Besitz der Ueda-Familien befindliche Gebiet wieder an den Kaiser zurückzugeben. Er nahm die Namen Shigemi und Chigura an. 1870 zog er sich von allen weltlichen Angelegenheiten zurück, wurde buddhistischer Mönch mit Namen Sansuigen Jōō und widmete sein Leben von da an vollständig dem Teeweg und der Waka-Lyrik. Er hinterließ eine Aufzeichnung, „Gayûmanroku“, von 50 Teezeremonien (Chakaiki), die seit Beginn der Meiji-Zeit abgehalten wurden, und vermittelte dadurch den Geist und die Raffinesse, mit der die Schule während dieser turbulenten Zeit aufrechterhalten wurde. Yasuatsu lernte schon in jungen Jahren die Daisu-Zeremonien von Nakamura Taishin. Mit seinem Lehrer arbeitete er unermüdlich daran, die Teeschriften zu erforschen und die überlieferten Utensilien zu ordnen. Er gilt als der Vater der Wiederherstellung des Ueda-Teeweges. Später nahm er auch die Namen Shunoku Shōin und Rantei an. Yasuatsu war vor allem für seine Waka-Gedichte berühmt und in der japanischen und chinesischen Literatur bewandert. Als Anführer war er hoch angesehen. Er starb am 26. Dezember 1888. Nach Yasuatsu wandte sich die Ueda-Schule offiziell dem Shintôismus zu. Daher trägt seit dieser Zeit kein Oberhaupt der Ueda Schule einen posthumen buddhistischen Namen.
上田安靖
13. Ueda Yasukiyo
Weil das Oberhaupt der 12. Generation, Ueda Yasuatsu, selbst keine Kinder hatte, wurde Kinosuke, ein Sohn von Yasutoki (11. Generation), sein Nachfolger. Er bekam den Titel Tenzen und nahm später den Namen Kamejirô an. 1886 wurde er Hauptpriester des Nigitsu-Schreins, in dem die Ahnen des Asano-Clans verehrt werden. Er widmete sich dem Reitsport der Ôtsubo-Schule und dem Bogenschießen der Heki-Schule, sowie der chinesischen Literatur und den westlichen Wissenschaften. Aufgrund früher Verdienste seiner Vorfahren wurde er in den 5. Rang eines Baron erhoben. Er starb am 15. Februar 1907 im Alter von 59 Jahren.
上田宗雄 (宗翁)
14. Ueda Muneo (Sôô)
Ältester Sohn von Yasukiyo. Nannte sich Ankantei Sôô. Er war ein begabter Kalligraph der Nanga Schule. Er hat viele Kalligraphien und Nanga-Bilder gemalt, aber auch Vasen und Teelöffel hergestellt. Er bekam den 3. Rang eines Baron verliehen und wurde Hauptpriester des Nigitsu-Schreins. Muneo starb am 18. November 1961 im Alter von 78 Jahren.
上田元重 (宗源)
15. Ueda Motoshige (Sôgen)
Muneos ältester Sohn. Sansuigen Sôgen. Sein Name lautete ursprünglich Motoshige. Er hat den Wafûdô-Komplex restauriert und 1979 die Ueda Ryū Wafûdô Stiftung gegründet. Hauptpriester des Nigitsu-Schreins, sowie des Asakata-Schreins, in dem die Ahnen der Ueda-Familie verehrt werden. Er starb am 6. Juni 1994 im Alter von 82.
上田宗嗣 (宗冏)
16. Ueda Sôshi (Sôkei)
Enkel von Muneo und gegenwärtiges Oberhaupt der Ueda Schule. Er nahm den buddhistischen Namen Sôkei an. Sein ursprünglicher Name lautet Junji. Er organisierte zum Gedenken des 350. Todestages von Ueda Sôko eine große Ausstellung in Hiroshima, Osaka und Tôkyô. Er rekonstruierte die ehemalige Residenz der Ueda Familie, die sich ursprünglich auf dem Gelände der Burg von Hiroshima befunden hat. 137 Jahre nachdem sie im Zuge der Meiji-Restauration aufgegeben werden musste, wurde die alte Residenz auf dem gegenwärtigen Gelände der Ueda Schule im Westen Hiroshimas, wieder neu errichtet.
Quelle: Lehrbuch der Ueda Sôko Ryû, 2011, 上田宗箇流 茶の湯 入門編, (S. 122 - 123)